Sind Havaneser für Allergiker geeignet?
- fibisadventures
- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Jonas ist Allergiker, und das seit seiner Kindheit. Egal, ob Katze, Hund oder Pferd - das Atmen fällt schwer, die Schleimhäute jucken und die Augen tränen.
Doch das heißt nicht, das ein Hund systematisch für uns rausfällt. Ob beim Tierarzt, auf Social Media oder in Gesprächen mit anderen Hundehaltern – das Thema Allergien sorgt regelmäßig für Unsicherheit.
Viele von euch fragen sich: Ist der Havaneser wirklich für Allergiker:innen geeignet? Oder: Was, wenn mein Hund plötzlich ständig juckt, sich kratzt oder Durchfall bekommt?
In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf beide Seiten: Wie reagiert der Mensch auf den Havaneser? Und was tun, wenn der Havaneser selbst unter Allergien leidet?
Hypoallergen – aber nicht allergiefrei
Der Havaneser wird oft als hypoallergen bezeichnet – ein Begriff, der suggeriert, dass die Rasse für Allergiker besonders gut geeignet ist. Aber: Hypoallergen heißt nicht allergiefrei!
Tatsächlich produziert jeder Hund Allergene, z. B. durch Hautschuppen, Speichel und Urin. Beim Havaneser ist die Allergenbelastung aber oft geringer, weil:
Er nicht haart (kein Fellwechsel wie bei anderen Rassen)
Er keine Unterwolle besitzt
Seine Haare langsam wachsen und beim Bürsten entfernt werden
Das führt dazu, dass weniger Allergene in der Luft zirkulieren – eine Erleichterung für empfindliche Personen.
Tipp: Vor dem Einzug testen:
Wenn ihr unsicher seid, ob eine Hundeallergie vorliegt, probiert Folgendes:
Verbringt mehrere Stunden bei Züchtern, im Tierschutz oder bei Bekannten mit Havanesern
Führt ggf. einen Allergietest beim Allergologen durch
Achtet bei ersten Symptomen wie juckenden Augen, Niesen oder Hautreaktionen auf die Umgebung – manchmal sind es auch Pollen im Fell, nicht der Hund selbst!
All das kann funktionieren, muss aber nicht. Seid ihr starke Allergiker, bleibt der Hundewunsch besser unerfüllt....
Wenn der Havaneser selbst Allergien entwickelt
Auch unsere vierbeinigen Begleiter sind leider nicht vor Allergien gefeit. Besonders bei Havanesern wird immer wieder über Futtermittelallergien, Umweltallergien und Kontaktallergien berichtet.
Mögliche Symptome
Chronischer Juckreiz, besonders an Ohren, Pfoten, Bauch
Häufiges Lecken der Pfoten (manchmal rötlich verfärbt)
Rötungen, Ekzeme, Haarausfall
Wiederkehrende Ohrenentzündungen
Verdauungsprobleme, weicher Kot, häufiges Grasfressen
Ursachen und was ihr tun könnt
Futterunverträglichkeit
Futtermittelallergien gehören zu den häufigsten Ursachen – meist gegen gängige Proteinquellen wie Rind oder Huhn. Auch Getreide oder Zusatzstoffe können Probleme bereiten.
Was helfen kann:
Ausschlussdiät (am besten begleitet von Tierärzten)
Futter auf Monoproteinbasis
Selbstgekochte Rationen
Verzicht auf Leckerlis mit vielen Zusätzen
Umweltallergien
Pollen, Milben, Schimmel – die Auslöser sind vielfältig. Besonders in der warmen Jahreszeit häufen sich die Beschwerden.
Was helfen kann:
Pfoten und Bauch nach Spaziergängen abwaschen
Fell regelmäßig bürsten, um Pollen zu entfernen
Luftreiniger in der Wohnung
Kontakt mit bestimmten Pflanzen (z. B. Roggen, Gräser) meiden
Kontaktallergien
Auch Shampoos, Waschmittel oder Kunststoffe können Allergien auslösen – sogar das neue Hundebett.
Was helfen kann:
Auf natürliche Pflegeprodukte achten
Keine Weichspüler oder stark duftenden Reiniger verwenden
Materialien wie Bio-Baumwolle oder Edelstahl bevorzugen
Fellpflege – wichtig für Allergiker und Hunde mit Allergien
Regelmäßige Fellpflege ist bei Havanesern ohnehin Pflicht – bei Allergien aber noch wichtiger:
Tägliches Bürsten reduziert Hautschuppen und Fremdstoffe im Fell
Bei Bedarf das Fell an den Pfoten und im Gesicht kürzen, um Reizungen zu vermeiden
Sanfte Shampoos verwenden, möglichst ohne Duftstoffe oder reizende Zusätze
Nach dem Spaziergang Pollen abduschen – besonders im Frühling/Sommer
Unsere Erfahrung mit Fibi & Krümel
Zum Glück zeigen unsere beiden Fellnasen nur wenig Anzeichen von Allergien. Fibis Augen tränen in der extremen Pollenzeit etwas stärker und sie niest häufiger, aber Krümel ist vollkommen robust.
Bei Nahrungsmitteln haben wir seit Jahren dasselbe Monoprotein-Futter und geben nur ausgewählte Leckerlis. Dennoch achten wir besonders in der Pollenzeit auf Hygiene:
Pfoten werden abgeduscht, bevor sie wieder aufs Sofa dürfen
Ihr Futter ist hochwertig und möglichst frei von Zusatzstoffen
Und: Wir verzichten bei Waschmitteln & Co. auf Parfum und Weichspüler
Das alles sorgt nicht nur für gesunde Hunde – sondern auch für weniger Reizstoffe in der Wohnung. Besonders praktisch, wenn Besuch mit Allergie vorbeikommt!
Fazit: Allergien beim Havaneser ernst nehmen – aber nicht überbewerten
Ob der Havaneser wirklich „hypoallergen“ ist, hängt vom Einzelfall ab – viele Allergiker kommen gut mit ihm zurecht - so auch Jonas. Gleichzeitig gilt: Auch Havaneser können selbst Allergien entwickeln, die konsequente Pflege und tierärztliche Begleitung erfordern.

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