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Der Havaneser als Anfängerhund – Ja oder nein?

Aktualisiert: 18. Juli

Ich will einen Hund - Damit beginnt es.


Dann kommen die Fragen: Welche Rasse passt zu meinem Alltag? Braucht der Hund viel Erziehung? Und was ist mit Fellpflege, Auslastung und Alleinbleiben? Kein Wunder also, dass viele früher oder später auf den Havaneser stoßen – charmant, klein, freundlich. Doch ist er wirklich so ideal für Anfänger, wie es auf den ersten Blick scheint?


Wir haben all das selbst durchlebt – von der ersten Recherche hin zum Einzug von Fibi bis zum Ersthund, der sich seinen Platz teilen muss und möchten euch in diesem Beitrag einen ehrlichen Überblick geben.


Was den Havaneser so beliebt macht


Der Havaneser ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten kleinen Hunderassen in Deutschland. Er hat Eigenschaften, die sich viele Hundeeinsteiger wünschen:


1. Ein echtes Kuschelpaket mit Herz


Havaneser sind menschenbezogen bis ins Mark. Sie lieben es, in eurer Nähe zu sein – egal, ob beim Wandern, beim Lesen auf dem Sofa oder am Frühstückstisch. Für Anfänger bedeutet das: Der Aufbau einer engen Bindung gelingt meist schnell und intuitiv.


2. Klein, aber oho


Mit etwa 23–27 cm Schulterhöhe und einem Gewicht zwischen 4 und 7 kg passt der Havaneser auch in kleinere Wohnungen. Seine Größe macht ihn leicht zu tragen, was beim Tierarzt, auf Reisen oder im Alltag praktisch ist – insbesondere für ältere Menschen oder Familien mit Kindern.


3. Lernfreudig & verspielt


Havaneser sind klug, verspielt und neugierig – eine tolle Mischung, wenn ihr mit positiver Verstärkung arbeitet. Sie lernen gern Tricks, lieben kleine Aufgaben und eignen sich sogar für Hundesportarten wie Agility oder Rally Obedience.


4. Geringer Jagdtrieb


Im Vergleich zu vielen anderen Rassen ist der Jagdtrieb beim Havaneser kaum ausgeprägt. Das erleichtert entspannte Spaziergänge, gerade wenn man noch nicht viel Erfahrung mit Schleppleinen, Rückruftraining & Co. hat.


⚠️ Aber: Kein Anfängerhund ohne Herausforderungen


Trotz aller Vorteile solltet ihr wissen, dass auch ein Havaneser Arbeit macht. Hier sind die Punkte, die wir als besonders herausfordernd empfunden haben – und die viele Havi-Neulinge überraschen:


1. Fellpflege ist kein Selbstläufer


Das lange, seidige Fell sieht wunderschön aus, verfilzt aber schnell. Ohne tägliches Bürsten entstehen Knoten, die nur mühsam (oder gar nicht) zu lösen sind. Viele entscheiden sich deshalb für einen Kurzhaarschnitt – der jedoch regelmäßig nachgeschnitten werden muss.


👉 Tipp: Wenn ihr das Bürsten früh mit positiven Erfahrungen verknüpft, wird es schnell zur täglichen Kuscheleinheit statt zur Geduldsprobe.


2. Nicht für Berufstätige, die viel außer Haus sind


Havaneser finden es weniger cool, allein zu sein. Und das ist keine Übertreibung. Wer täglich mehrere Stunden außer Haus ist, ohne Betreuungslösung (Hundesitter, Partner im Homeoffice etc.), kann schnell mit Trennungsstress, Jaulen und eventuell sogar Unsauberkeit konfrontiert werden. Fibi kann zwar inzwischen allein sein, macht es aber nicht gerade gern.


3. Ein sensibles Wesen


Der Havi ist ein sensibles Seelchen – was schön ist, aber eben auch bedeutet, dass er auf Stress, Spannungen und Veränderungen im Alltag reagiert. Für Anfänger kann es herausfordernd sein, die feinen Signale richtig zu deuten.


4. Auch kleine Hunde brauchen Erziehung


Viele unterschätzen, wie konsequent man auch einen kleinen Hund erziehen muss. Klar, ein Havi springt euch nicht mit 30 kg ins Gesicht – aber er kann bellen, beißen, protestieren und mit süßem Blick Grenzen austesten. Ohne klare Führung werdet ihr ihm schnell ausgeliefert sein.


✅ Fazit: Ja – mit realistischen Erwartungen!


Der Havaneser ist ein wunderbarer Begleithund für Einsteiger, wenn ihr…


  • …bereit seid, euch intensiv mit Hundehaltung auseinanderzusetzen


  • …genug Zeit habt (Stichwort: nicht zu lange allein lassen)


  • …die Fellpflege nicht unterschätzt


  • …Erziehung mit Herz und Geduld angeht


  • …euch bewusst seid, dass ein Hund für viele Jahre euer Leben verändert

Er ist nicht „pflegeleicht“ im klassischen Sinne, aber freundlich, verspielt, klug und sehr anpassungsfähig, wenn man ihm die Nähe und Struktur bietet, die er braucht.


Fazit - Unsere Erfahrung mit Fibi


Als Fibi bei uns einzog, war sie zwar klein – aber hatte große Ansprüche an Nähe, Struktur und Geduld. Die Lernkurve war steil, aber wir haben jeden Schritt geliebt.


Heute wissen wir: Für uns war der Havaneser genau der richtige Hund für den Einstieg – aber nicht, weil er „einfach“ war, sondern weil er uns mit seinem Wesen so viel zurückgegeben hat.


ree

 
 
 

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