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Warum CBD gar nicht so cool ist

Aktualisiert: 8. Nov. 2022

Sicher hast Du schon von dem ,,tollen'' Wundermittel gehört. Ich zeige Dir, warum es nicht so großartig ist....



Das Wichtigste in Kürze:


- CBD wirkt beim Menschen entzündungshemmend und beruhigend (1)

- Es gibt Hinweise, dass CBD beim Hund Schmerzen lindern könnte (5)

- CBD scheint den Hund nicht zu entspannen (6), aber vielfältige Nebenwirkungen zu haben (7)




Bevor wir mit Fibi zur Hundetrainerin gegangen sind, hatten wir uns überlegt, CBD auszuprobieren. Wir haben es in mehreren Zoogeschäften gesehen, etliche Werbungen auf Instagram bekommen und häufiger gelesen, dass es DAS Wundermittel sein sollte, um den Hund zu beruhigen. Und genau dann hatte ich mich mal eingelesen....


Was ist CBD und was soll es können?


CBD, kurz für Cannabidiol, ist ein Stoff, der aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird und anders als das THC NICHT psychoaktiv ist. Heißt, in der Theorie sollte Euer Hund keine Rauschzustände vom CBD erleben.

Der Trend zu CBD stammt vom Menschen, denn für ihn wurden tatsächlich entzündungshemmende und beruhigende Wirkungen bestätigt (1). Weniger bewiesen ist hingegen die schmerzlindernde Wirkung, die noch nicht sicher nachgewiesen wurde, wofür es aber erste Vermutungen gibt (2).

Bei Hunden hingegen deuten zwei Studien darauf hin, dass eine angeborene Epilepsie gelindert werden kann (3, 4) und dass Schmerzen reduziert werden könnten (5).

Viel wichtiger ist jedoch, ob CBD auch den Hund entspannen kann, denn dafür hatten wir es bei Fibi anfangs angedacht. Dazu habe ich Folgendes gefunden:


Warum CBD (noch) nicht entspannt


Die Studienlage zu Nahrungsergänzungsmitteln bei Hunden ist noch dürftiger als bei Menschen, insbesondere, wenn es um Trends geht, wie bei CBD. Ich habe aber eine Studie gefunden, bei der Hunde mit dem Lärm von Feuerwerken beschallt wurden, um Stress auszulösen. Danach wurde das Stresslevel anhand des Cortisol-Spiegels im Blut gemessen.

Es stellte sich heraus, dass das Stresslevel der Hunde, die CBD erhielten, sogar höher war, als bei den ,,normalen'' Hunden, die kein CBD bekamen (6).

Demnach ist bisher (meines Wissens nach) keine weitere Studie erschienen, die zweifelsfrei belegt, dass CBD entspannend wirkt.

Daher bleibt es abzuwarten, ob am Hund ähnliche Ergebnisse zu erwarten sind. Ich halte Euch auf dem Laufenden, sollte etwas Neues erscheinen.


Warum wir Fibi kein CBD verabreichen


Ich habe Euch gezeigt, dass es erste Anzeichen geben könnte, dass CBD die versprochenen Wirkungen zeigt, aber warum geben wir es Fibi dann nicht? Abgesehen davon, dass wir aktuell durch das Hundetraining keinen Bedarf sehen, scheint, CBD ganz unschöne Nebenwirkungen zu haben.....

Im Jahre 2018 wurden die Nebenwirkungen von CBD, THC-Ölen und Co untersucht. In dieser Studie zeigten Hunde bis zu 80 Nebenwirkungen nach der Einnahme von CBD (7). Am häufigsten traten auf:


- Durchfall

- Übelkeit

- weniger Kondition

- gerötete Ohrmuscheln

- Muskelzucken


Besonders mit Durchfall und Übelkeit hatten wir bei Fibi in der Vergangenheit zu kämpfen, weshalb wir keinesfalls etwas riskieren möchten. Muskelzucken oder andere neurologische Erscheinungen finden wir ebenso wenig toll, daher ist uns das Risiko zu groß. Bisher fehlen leider Langzeitstudien, weshalb auch die Ergebnisse dieser Studie mit Vorsicht zu genießen sind.


Fazit


Viele Hundebesitzer, die wir auf Instagram verfolgen und auch aus dem privaten Umkreis kennen, haben CBD getestet. Bei einigen stellte sich die Wirkung ein, bei anderen nicht, aber keiner berichtete von enormen Nebenwirkungen. Dies ist zwar nur völlig subjektiv, aber unsere Erfahrung.

Wir persönlich würden Fibi hingegen kein CBD aus oben genannten Gründen geben und auch aus dem Fakt, dass der Gegenspieler THC für Hunde giftig ist. Im Jahre 2018 testete das Bundesinstitut für Risikobewertung CBD-haltige Produkte und in 94 Prozent der Proben wurden die Grenzwerte für THC überschritten. Durchschnittlich war der Wert um das 10 000-fache erhöht (8), weshalb wir dieses Risiko nicht eingehen möchten, dass wir Fibi mit der Gabe von CBD vergiften.




Quellen:


1: Machado Bergamaschi, M., Helena Costa Queiroz R, Waldo Zuardi A, et al. Safety and side effects of Cannabidiol, a Cannabis sativa constituent. Curr Drug Safety, 2011. 6(4): p. 237-249.



3: Szaflarski, J.P. and E.M. Bebin, Cannabis, cannabidiol, and epilepsy—from receptors to clinical response. Epilepsy & Behavior, 2014. 41: p. 277-282.


4: Rosenberg, E.C., et al., Cannabinoids and epilepsy.Neurotherapeutics, 2015. 12(4): p. 747-768.


5: Gamble, L.-J., et al., Pharmacokinetics, safety, and clinical efficacy of cannabidiol treatment in osteoarthritic dogs.Frontiers in veterinary science, 2018. 5: p. 165.


6: Morris, E.M., et al., 81 The impact of feeding treats containing cannabidiol (CBD) on the canine fear response to a noise-induced fear response test. Journal of Animal Science, 2020. 98(Supplement_4): p. 60-60


7: McGrath, S., et al., A report of adverse effects associated with the administration of cannabidiol in healthy dogs.veterinary medicine, 2018. 1(2): p. 6-8.


8: https://www.bfr.bund.de/cm/343/tetrahydrocannabinolgehalte-sind-in-vielen-hanfhaltigen-lebensmitteln-zu-hoch-gesundheitliche-beeintraechtigungen-sind-moeglich.pdf



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